Automatisierung als entscheidender Erfolgsfaktor in der Industrie 4.0

Von Laith Marmash, EMEA Product Marketing Advisor – Machine Vision/Fixed Industrial Scanning, Zebra Technologies

Den Begriff Industrie 4.0 gibt es schon seit über zehn Jahren – und er beschreibt etwas so Bahnbrechendes wie eine neue industrielle Revolution.  Dieser tiefgreifende Wandel wird ermöglicht durch Technologien wie Big Data, immense Rechenleistung, hohe Konnektivität, Robotik, Automatisierung, moderne Analytics-Lösungen und 3D-Druck. Besonders in Lieferketten findet aktuell eine Transformation statt, basierend auf diesen neuen Technologien. Für viele relevante Akteure, wie etwa Hersteller, Einzelhändler und Betreiber von Lagern und Distributionszentren bieten sich deshalb aktuell große Chancen, aber auch Herausforderungen: wachsender Kostendruck, sich ständig ändernde Vorschriften und kürzere Fristen für die Auftragsabwicklung – gleichzeitig bringt die Industrie 4.0 mehr Produktivität und höhere Umsätze. Dennoch herrscht gerade in Lager und Logistik bei der digitalen Transformation noch Aufholbedarf. Scheinbar langwierige Implementierungen, komplexe Software und kostspielige Upgrades schrecken manche Lagerbetreiber ab – und andere wissen nicht genau, wo sie konkret mit der Modernisierung anfangen sollen.

Wie wird also aus dem Lager von heute das Lager von morgen, und das möglichst reibungslos? Wie können Lagerbetreiber die Technologie der Industrie 4.0 konkret für sich nutzen?  Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren ist hier die industrielle Automatisierung. Diese beinhaltet beispielsweise industrielle Bildverarbeitung (Machine Vision) und stationäre Barcode-Lesegeräte. Diese Technologie wird für automatische, bildbasierte Inspektionen, Analysen und die Nachverfolgung von Produkten in verschiedenen Produktionsschritten verwendet. Industrielle Bildverarbeitung bietet dabei umfassende Anwendungsmöglichkeiten in vielen Branchen. Moderne Barcode-Lesegeräte basieren teilweise auf den gleichen Hardware- und Softwareplattformen wie maschinelle Bildverarbeitung, und können Barcodes auf Produkten, Produktbestandteilen, Verpackungen und Paletten, die sich durch die Produktion bewegen, sehr genau scannen und dekodieren, mit einer bis jetzt unerreichten Durchsatzrate. Solche Lösungen werden in automatisierten Abläufen am Fließband bereits erfolgreich eingesetzt, aber gerade auch im Lager hat diese Technologie immense Vorteile: Sie ermöglicht auch dort einen höheren Automatisierungsgrad und schnellere und effizientere Abläufe. Und genau diese Aspekte sind heutzutage unerlässlich, um in einem internationalen Geschäftsumfeld bestehen zu können.

Bessere Ergebnisse durch vereinfachte Prozesse

Heutzutage ändern sich Produktionsziele sehr schnell, und gleichzeitig gibt es immer kürzere Fristen. Hersteller und Lagerbetreiber müssen dennoch eine gleichbleibende Qualität bei Prozessen und Produkten gewährleisten. Mit industrieller Bildverarbeitung können qualitativ hochwertige Bilder erfasst, verarbeitet, ausgewertet und gespeichert werden, um Inspektionsfehler zu vermeiden. Darüber hinaus kann mit entsprechenden Lösungen auch die Qualität von produzierten und verpackten Waren verbessert und gleichzeitig Produktions-, Abwicklungs- und Bestandskosten gesenkt werden.

Um diese Vorteile voll auszuschöpfen, sollte eine Bildverarbeitungslösung einfach und leicht zu bedienen sein. Außerdem ist es hilfreich, wenn die Kamera eine doppelte Funktion erfüllt: Inspektion/Qualitätskontrolle und Rückverfolgbarkeit. Gerade ein gutes System benötigt dafür nur wenige Geräte und nutzt idealerweise nur eine Softwareplattform, die sowohl die Bildverarbeitung als auch die Erfassung von Barcodedaten unterstützt. Das beinhaltet etwa die Überprüfung der korrekten Etikettenplatzierung und die aktuelle Position des Pakets auf dem Lieferband. Wegen ihres handlichen und multifunktionalen Designs können industrielle Automatisierungssysteme viel einfacher eingerichtet, betrieben und verwaltet werden als herkömmliche Lösungen zur Bildverarbeitung und für das stationäre Scannen. Somit können geschäftsrelevante Prozesse noch umfassender automatisiert werden, und auftretende Probleme werden schneller erkannt und behoben.

Schnellere Abläufe und weniger Fehler

Mit industrieller Bildverarbeitung und stationären Barcode-Lesegeräten lässt sich außerdem viel Zeit sparen, da diese Systeme entscheidend bei den Abläufen in der Produktion- und Distributionslogistik unterstützen. Industrielle Bildverarbeitung wird etwa häufig an Produktionslinien eingesetzt, um sichtbare Fehler an einem Etikett oder einer Verpackung zu erkennen. Solche fehlerhaften Verpackungen können größere Konsequenzen nach sich ziehen, wie etwa Retouren oder sogar Strafen wegen Nichteinhaltung von Vorschriften. Im Lager können Mitarbeiter mit Hilfe von industrieller Bildverarbeitung fehlerhafte Produkte, Verpackungen und Etiketten einfacher identifizieren. Gleichzeitig wird auch eine bessere Bestandskontrolle möglich. Dadurch können Lager-Manager den Retourenprozess effizienter gestalten, entsprechende aktuelle Vorschriften einhalten, und gleichzeitig den Zeit- und Arbeitsaufwand für den Versand reduzieren – und das bei gleichbleibend hoher Qualität.   Die neuen Lösungen für stationäre Barcodelesegeräte (FIS) und industrielle Bildverarbeitung (MV) von Zebra Technologies‘ ermöglichen eine solche Nachverfolgung und Qualitätsinspektion. Diese Lösungen beinhalten intelligente Kameras für industrielle Bildverarbeitung  und stationäre Barcodelesegeräte  und werden von Zebra Aurora™ unterstützt. Mit dieser umfassenden Softwareplattform lassen sich sowohl Kamera als auch Scanner einfach einrichten, bereitstellen und betreiben.

Mitarbeiter können ihre Zeit für andere Aufgaben einsetzen

Mit industrieller Bildverarbeitung und stationären Barcode-Lesegeräten lassen sich Arbeitsabläufe effizienter gestalten: In manchen Fertigungsabläufen müssen Mitarbeiter beispielsweise die Abmessungen von 2D- und 3D-Objekten oder die korrekte Ausrichtung von Komponenten innerhalb eines größeren Teils manuell bestätigen. Mit Bildverarbeitungslösungen können jedoch die meisten, wenn nicht sogar alle dieser Vorgänge automatisiert werden, um so fehlerhafte Berechnungen zu vermeiden. Im Lager können Mitarbeiter mit Bildverarbeitungslösungen die Druckqualität und Positionierung von Produkt- und Verpackungsetiketten überprüfen. Mit stationären Barcode-Lesegeräten wird geprüft, ob der Barcode eines neu gedruckten Etiketts lesbar und der richtigen Verpackung zugeordnet ist. Dadurch sparen Mitarbeiter wertvolle Zeit, die sie in anspruchsvollere Tätigkeiten investieren können.

Im weiteren Verlauf der Produktionslinie können Mitarbeiter die Scanner einsetzen, um Barcodedaten zu extrahieren, den Artikelstatus zu melden und sogar für die Standortbestimmung. Die Scanner können sogar an Gabelstaplern angebracht werden, um auch die Datenerfassung für Paket- und Paletten Bewegungen zu automatisieren. Dann muss der Fahrer für diese Aufgabe nicht extra aussteigen.

Schnell auf Veränderungen und neue Auftragsabwicklungen reagieren

Mit den Daten, die von den Lösungen erfasst werden, können Mitarbeiter automatisiert digitale Protokolle erstellen. Diese sind hilfreich, wenn bei einem Fehler oder einer Auftragsänderung Pakete zur Korrektur umgeleitet werden. Die Mitarbeiter können dann diese Informationen schnell abrufen und entsprechende Schritte einleiten.

Auch Auftragsvolumina steigen ständig, und immer mehr Artikel müssen über mehrere Produktions-, Kommissionier-, Verpackungs-, Versand- und Wareneingangskontrollpunkte hinweg geprüft werden. Industrielle Automatisierungslösungen ermöglichen eine schnelle und qualitativ hochwertige Inspektion und fehlerhafte Produkte werden gar nicht erst an die nächste Station weitergeleitet. Darüber hinaus können auch die generelle korrekte Auftragsabwicklung und die Einhaltung von Verpackungs-, Kennzeichnungs- und Versandvorschriften können kontrolliert werden, und auch eine bessere Rückverfolgbarkeit ist möglich. Davon profitieren Hersteller, Lagerbetreiber und alle Partner in der Lieferkette: Optimierte Arbeitsabläufe ermöglichen schließlich auch eine schnelle Reaktion auf Änderungen in der Kundennachfrage.

In Lieferketten müssen Daten nahtlos erfasst, analysiert und schnell in verwertbare Informationen umgewandelt werden. Auch dabei unterstützt die neueste Generation von Bildverarbeitungssystemen und stationären Barcode-Lesegeräten. Durch fortschrittliche kamerabasierte Technologien in Kombination mit immer ausgefeilteren Software- und Analysefunktionen, gebündelt in einer einzigen Plattform, können Hersteller und Lagerbetreiber die Prozessoptimierung und Qualität auf ein neues Level heben, im Vergleich zu herkömmlichen Inspektions- und Datenerfassungssystemen. Und dies bringt auch ein neues Level an Agilität, Qualität und Service  – eine entscheidende Voraussetzung, um im Zeitalter von Industrie 4.0 wettbewerbsfähig zu bleiben.

Weitere Informationen zur industriellen Bildverarbeitung und stationären Barcode-Lesegeräten erhalten Sie hier.

Quelle: www.zebra.com

Foto “head”: Laith Marmash, EMEA Product Marketing Advisor – Machine Vision/Fixed Industrial Scanning, Zebra Technologies