Abgefahren: Acht Standorte in zweieinhalb Wochen etikettiertLagerkennzeichnung bei der BESKO Nutzfahrzeugteile GmbH
Mit der Einführung eines neuen ERP-Systems hat die BESKO Nutzfahrzeugteile GmbH auch ihre acht Lager von „Papier“ auf mobile Datenerfassung umgestellt und die Lagerplatzkennzeichnung vereinheitlicht. Dafür mussten 70.000 Stellplätze neu verortet werden. Und weil die Lager erst kurz vor dem Go-live der Systemumstellung etikettiert werden konnten, blieb ONK für die Kennzeichnung nur wenig Zeit.
Die BESKO Nutzfahrzeugteile GmbH ist eine Gesellschaft der internationalen BPW Gruppe. Innerhalb dieser Gruppe bildet BESKO Nutzfahrzeugteile zusammen mit ca. 20 weiteren Tochtergesellschaften die BPW Aftermarket Group. 2021 aus der Fusion von BESKO sowie der NTV Nutzfahrzeugteile Oesterhaus GmbH & Co. KG hervorgegangen, kann die BESKO Nutzfahrzeugteile GmbH nun aus acht Niederlassungen heraus NFZ-Werkstätten, Fahrzeugbauer, Speditionen und Fuhrparkbetreiber mit eigener Werkstatt beliefern. Mehr als 38.000 der besonders stark nachgefragten Ersatzteile für Nutzfahrzeuge und Anhänger sowie Werkstatt- und Betriebsbedarf sind in den Warenlagern sofort verfügbar. Alle anderen kann BESKO über das gruppeninterne Netzwerk der BPW Aftermarket Group kurzfristig beschaffen. „Mit der Einführung unseres neuen gruppenweiten ERP-Systems bei BESKO einher ging die Implementierung eines WMS-Systems, um unsere Lagerverwaltung zu optimieren“, erläutert Anja Lewinski, Business Process & Change Manager bei der BPW Aftermarket Group. „Dafür mussten alle rund 70.000Lagerplätze erstmals mit Barcodes gekennzeichnet werden. Das machte die komplette Neukennzeichnung unserer acht Lager erforderlich“, so Lewinski. Weil die Lager über die Jahre „gewachsen“ waren, gab es in den acht Niederlassungen unterschiedliche Regalsysteme und Lagerplatzformate. „Unser vorrangiges Ziel war, einen größtmöglichen Grad an Standardisierung zu erreichen, damit alle unsere Standorte einheitlich arbeiten“, sagt Lewinski. „Bei der Reorganisation konnten wir auf die Unterstützung unseres Zentrallagers in Wuppertal und dessen Dienstleister, die Firma ONK, zählen.“
70.000 Stellplätze neu etikettiert
Nach der Besichtigung von drei Standorten durch ONK haben BESKO und der Kölner Spezialist für Lagerkennzeichnung gemeinsam ein einheitliches numerisches Lagerplatzformat für alle acht Niederlassungen aufgesetzt. Dabei wurde jeder der mehr als 70.000 Stellplätze mit einer individuellen Koordinate neu verortet. Sie umfasst jeweils zwei Zeichen für den Lagerbereich, die Reihe, den Platz sowie die Ebene. Im Anschluss daran hat BESKO Matching-Tabellen erstellt, in denen alte Lagerplätze in neue übersetzt wurden.
Etiketten auf größten gemeinsamen Nenner gebracht
Eine zusätzliche Herausforderung waren die unterschiedlichen Regalsysteme in den Warenlagern. „Deshalb mussten im Vorfeld für jedes Label die passenden Maße und Anbringungsmöglichkeiten definiert werden“, erklärt Lewinski. „Aber auch hier konnten wir uns auf die Expertise von ONK verlassen.“ Letztendlich wurde die jeweils kleinste Größe bestimmt, sodass die Etiketten überall passen. Gleichzeitig musste der aufgedruckte Barcode groß genug sein, um ihn verlässlich mit den MDE-Geräten auslesen zu können. Neben dem kundenspezifischen Format hat ONK die rund 66.000 Etiketten und Schilder in verschiedenen Ausführungen geliefert, z.B. Schilder für den Außenbereich aus Hartschaum-PVC und Aluverbund. „Auch die unterschiedlichen Untergründe, also Wände und Regallackierungen, haben es erfordert, dass wir z.B. Bodenmarkierungen zur Kennzeichnung von Blocklagerplätzen an Wände oder sogar an Regale angebracht haben“, so Lewinski. Im Vorfeld der Produktion der mehr als 66.000 Etiketten und Schilder hat ONK Muster erstellt und BESKO zum ausgiebigen Testen geschickt.
Große Bandbreite an Kennzeichnungslösungen
An den Fachbodenregalen sind die Etiketten zusätzlich laminiert. Das macht sie weniger anfällig für Kratzer, die durch Kommissionierwagen oder gelagerte Artikel aus Metall im laufenden Betrieb entstehen. An den Palettenregalen erleichtern Man-down-Etiketten mit unterschiedlichen Farbcodes für die verschiedenen Lagerebenen den Kommissionierern die Zuordnung. Auch in den Blocklagerbereichen hat ONK eine große Bandbreite an Lösungen ausgeschöpft. Ebenerdige Stellplätze an der Wand sind mit Wandmarkierungen beschriftet. Bei Stellplätzen mit übereinandergestapelten Paletten hat ONK die Beschilderung von der Decke abgehängt, sodass sie über dem Stellplatz „schweben“. Und in Bereichen mit wenig oder keinem Staplerverkehr bzw. in den zweiten Lagerebenen kommen Bodenmarkierungen zum Einsatz.
110 Prozent umgesetzt
Weil die Lager erst kurz vor dem Go-live-Termin der ERP-Umstellung etikettiert werden konnten, blieb dem Team von ONK nur wenig Zeit, die acht Niederlassungen in Büdelsdorf, Hamburg, Rostock, Woldegk, Bielefeld, Berlin, Soest und Osnabrück nacheinander zu kennzeichnen. Teilweise mussten erst noch alte Lagerplatzbezeichnungen entfernt oder überklebt werden. Das hatte zu Folge, dass jedes Lager ab der Neuetikettierung bis zum Go-live unter erschwerten Bedingungen arbeiten musste, zumal in den Regalen Ware war, die im Zuge der Systemumstellung auf einem neuen Lagerplatz liegen musste. „Es war beeindruckend, wie schnell und trotzdem präzise das Team von ONK gearbeitet hat“, sagt Lewinski. „Von der Vorbereitung bis zur Montage hat die ONK GmbH 110 Prozent von dem, was sie versprochen hatte, umgesetzt. Alle Mitarbeiter haben immer flexibel und situativ bei Problemstellungen reagiert“, so Lewinski.
Prozesssicherheit deutlich gesteigert
Mit der Einführung des neuen gruppenweiten ERP-Systems sind BESKO und die NTV Nutzfahrzeugteile Oesterhaus GmbH & Co. KG zur BESKO Nutzfahrzeugteile GmbH verschmolzen. Die Implementierung des WMS-Systems zahlt sich bereits aus. “Durch das Scannen der Lagerplätze und Artikel haben wir in allen Logistikprozessen die Prozesssicherheit deutlich gesteigert“, betont Lewinski. „Immerhin werden pro Jahr 350.000 Waren entnommen.“ Das einheitliche Lagerplatzformat verkürzt die Zeit bei der Kommissionierung und erleichtert zentrale Tätigkeiten wie Inventurprüfungen. Auch kann BESKO so ohne längere Einarbeitung externe Mitarbeiter einsetzen oder eigene Mitarbeiter zwischen den Standorten rotieren lassen.
Quelle: www.onk.de