Aktuelle Trends und jüngste GeräteentwicklungenLogiMAT 2023 in Stuttgart – Flurförderzeuge
Die international führenden Hersteller der Flurförderzeuge-Branche kommen mit zahlreichen Neuheiten zur LogiMAT 2023. Premieren sind angekündigt unter anderem in den Bereichen Schubmast-, Elektro-Gegengewichts- und -Mehrwegestapler, Vertikal-Kommissionierer, Schmalganggeräten und Niederhubwagen. Zudem erhält das Fachpublikum einen Überblick über das aktuelle Angebotsspektrum in den flankierenden Bereichen wie etwa den Assistenzsystemen und alternativen Antrieben.
Allen Neuentwicklungen zur Automatisierung der Intralogistik zum Trotz: Flurförderzeuge, ob als Stapler, Hebegerät oder Schlepper, selbstfahrend, halbmanuell oder manuell betrieben, bleiben die Stütze von Mobilität und innerbetrieblichen Materialflüssen im Lager. Den aktuellsten Erhebungen zufolge, die von der European Materials Handling Federation mit den World Industrial Truck Statistics (WITS) veröffentlicht werden, sind die Bestellungen und Auslieferungen bei Flurförderzeugen auch 2022 gestiegen und werden das nach Stückzahlen bereits hervorragende Ergebnis des Vorjahres noch einmal übertreffen. Weiter deutliche Nachfrage verzeichnen danach insbesondere Elektrostapler (Klasse 1) und die Elektroniederhubwagen (Klasse 31) unter den elektrisch betriebenen Mitgängergeräten. Insgesamt werden die Hersteller wahrscheinlich um die 2,4 Millionen Neubestellungen empfangen und mehr als zwei Millionen Geräte ausgeliefert haben. Getrieben durch die steigende Nachfrage nach automatisierten Flurförderzeugen prognostiziert Global Research Consulting dem globalen Markt bis 2026 ein anhaltendes Wachstum im Vergleich zu 2020 von rund 7,6 Prozent. „Die Staplerhersteller entwickeln die Geräte kontinuierlich weiter und erschließen den Nutzern damit zusätzliche Optimierungsoptionen und Effizienzvorteile bei den innerbetrieblichen Transporten“, fasst Messeleiter Michael Ruchty vom LogiMAT-Veranstalter EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH, München, zusammen. „Die Fahrzeugflotten werden mit Assistenzsystemen immer sicherer und weiter optimiert. Parallel dazu erfolgen bei den Elektrogeräten hohe Entwicklungsinvestitionen in die alternativen Antriebstechnologien und in die Auslegung der Geräte als autonome Fahrerlose Transportfahrzeuge. Den aktuellen Stand dieser Geräteentwicklungen präsentieren die internationalen Flurförderzeuge-Hersteller mit ihren Exponaten auf der LogiMAT 2023.“
In Halle 9 und Halle 10 zeigen die weltweit führenden Flurförderzeuge-Hersteller ihr aktuelles Spektrum an Neu- und Weiterentwicklungen im Bereich der Stapler, Kommissioniergeräte und Fahrerlosen Transportfahrzeuge (FTF). Premieren sind angekündigt unter anderem in den Bereichen Schubmast-, Elektro-Gegengewichts- und -Mehrwegestapler, Vertikal-Kommissionierer, Schmalganggeräten und Niederhubwagen. Zudem erhält das Fachpublikum einen Überblick über neue Ausstattungsmerkmale wie etwa innovative Alternativen zum Lenkrad sowie Neuentwicklungen bei Fahrerassistenz- und Flottenmanagementsystemen und alternativen Antriebstechniken nebst Batterie- und Energiemanagement. Darüber hinaus werden mit Einbindung von Drehstromtechnik, Energierückgewinnungssystemen, Hochfrequenz-Ladetechnik sowie hydrostatischen Antrieben weitere Neuheiten und Optimierungsoptionen im Bereich des Energiemanagements vorgestellt.
Die nächste Generation der Gabelstapler
Der grundsätzliche Trend bei den Flurförderzeugen vor allem in Europa geht Richtung Elektrostapler, die mit immer komplexeren Technologien ausgestattet werden und optional als Kombigeräte verschiedene Arbeitsprozesse noch wirtschaftlicher machen. Die Fahrzeugentwicklungen zielen dabei auf niedrige Betriebskosten und Ausstattungen, die den Fahrern ein komfortableres und ergonomisches Arbeiten ermöglichen. Entsprechende Fahrzeugpremieren haben beispielsweise Hubtex (Halle 10, Stand 10B20) und die Linde Material Handling GmbH (Halle 10, Stand 10B21 und 10B17) angekündigt. Hubtex zeigt erstmals die aktuelle FluX-Generation der Elektro-Mehrwege-Gegengewichtsstapler für die Tragfähigkeitsklasse 3 Tonnen. Die neue Baureihe FluX 30 (3 Tonnen) ist als Front- und Seitenstapler auf den kombinierten Paletten- und Langguttransport ausgelegt. Zu den neuen Features zählt unter anderem die verfügbare Mastneigung. Die um bis zu 20 Prozent reduzierten Maße sollen die Wendigkeit des FluX erhöhen. Zu den Premieren, die Linde MH angekündigt hat, zählt neben den neuen Niederhubwagen Linde T20 SP insbesondere der neue Vertikal-Kommissionierer Linde V. Das Schmalganggerät mit hebbarer Plattform und Greifhöhen bis 14,5 Meter erzielt eine Fahrgeschwindigkeit von bis zu 13 km/h. Modular konzipiert stehen für das Gerät in verschiedenen Traglasten unterschiedliche Kabinenausführungen, Assistenzsysteme, Mastvarianten und Batteriegrößen zur Wahl.
Die Still GmbH (Halle 10, 10B41) präsentiert neben Niederhubwagen mit neu entwickeltem Deichselkonzept und klappbarer Standplattform mit den zwei Produktlinien „Xcellence-Line“ und „Classic-Line“ erstmals die nächste Generation ihrer Elektrogabelstapler. Die neue Classic-Line ist als vorkonfigurierte Einstiegslösung mit Fokus auf die Kernfunktionen konzipiert. Die Xcellence-Line ist dem gegenüber hochgradig variierbar und individualisierbar. Herzstück dieser Linie ist die zukünftige RXE-Serie. Zudem werden in einem nachgestellten typischen Materialflussprozess Automatisierungsoptionen mit Hochhubwagen des Typs EXV iGo systems und einem Autonomen Mobilen Roboter (AMR) der ACH-Serie von Still demonstriert.
Der irische Handlingspezialist Combilift ULC (Halle 9, Stand 9B45) zeigt in Stuttgart die ersten von fünf neuen Produkten, die im Rahmen des 25-jährigen Firmenjubiläums auf Basis des multidirektionalen Staplermodells C4000 entwickelt wurden. EP Equipment Europe BV (Halle 10, Stand 10G21) stellt ein optimiertes Design für Lithium-betriebene Elektrostapler der EFL-Serie vor. Der Stapler basiert auf einem T8-Chassis und ist mit einem stromlinienförmigen Gegengewicht ausgestattet. Zudem wird mit dem XP15 ein neuer, von einem EP-Plug-in-Lithium-Ionen-Akkupack angetriebener AMR vorgestellt. Baoli EMEA S.p.A. (Halle 10, Stand 10C53) präsentiert dem internationalen Fachpublikum mit KBS 12 eine neue Hochhubwagenfamilie. Die kompakten Geräte werden von Lithium-Ionen-Batterien versorgt, sind auf leichte Anwendungen in kleinen und mittleren Warenlagern ausgelegt und sollen als Einstiegsmodell für elektrische Hochhubwagen fungieren.
Produkt-Launch im FTF-Segment
Die Jungheinrich AG (Halle 9, Stand 9B05) hat zur LogiMAT einen exklusiven Produkt-Launch im Bereich Mobile Robotics angekündigt. Zudem positioniert sich der Flurförderzeuge-Hersteller mit automatisierten Lagersystemen als Anbieter von Automatisierungslösungen. Es ist eine vielseitig flexible, unkompliziert skalierbare Lösung angekündigt, die den Einstieg in die Automatisierung vereinfachen und die Lagerprozesse zukunftsfähig machen soll. Insgesamt zielt Jungheinrich mit dem Messeauftritt darauf, den Kunden nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen und dabei Emissionen deutlich zu reduzieren. Auf zwei Messeständen in Halle 3 (Stand 3A25) und Halle 10 (Stand 10F41) stellt die Toyota Material Handling Deutschland GmbH in diesem Jahr die jüngsten Neuentwicklungen auf der LogiMAT aus. In Halle 10 werden insbesondere die Stapler und Hubwagen als nachhaltige, effiziente und ergonomische Lösungen vorgestellt. In Halle 3 wird Toyota ein Showcase präsentieren, in dem Geräte und Komponenten zu einem integrierten Gesamtkonzept für Automatisierungslösungen kombiniert werden. Das wird nicht ohne den Autopilot CDI120 erfolgen, dem neuen automatisierten Lastenträger. Der mobile Transporter kann Lasten von bis zu 1.200 kg transportieren und kommuniziert mit anderen FTF über die von Toyota selbst entwickelte Software T-ONE.
BYD Europe B.V. (Halle 9, Stand 9D17) zeigt weiterentwickelte Geräte energieeffizienter Gabelstapler. Der jüngste Gegengewichtsstapler ECB25i-C wurde mit einer neuen Antriebseinheit und einer elektronischen Feststellbremse mit automatischer Batterieabschaltung optimiert. Überdies bietet eine neu gestaltete Lenkachse einen verringerten Wenderadius des Staplers. Für die Nenntragfähigkeit von 3,5 Tonnen wird zudem der ebenfalls in Stuttgart vorgestellte Gegengewichtsstapler ECB35i-C mit dem verbesserten Lenksystem sowie einer weiterentwickelten Servolenkung ausgestattet. Bulmor industries GmbH (Halle 10, Stand 10F50) präsentiert die neue Generation EQ ihrer Elektro-Seitenstapler mit einer Hubkraft von 5 bis 18 Tonnen. Das Gerät wird zusammen mit dem Flottenmanagementsystem myBulmor sowie modular verwendbaren HiTech-Energiepaketen und performancestarker Motortechnologie vorgestellt.
„Nach Expertenurteil werden neue Antriebstechnologien sowie Flotten- und Energie-Management-Systeme bei den künftigen Geräteentwicklungen eine zunehmend wichtigere Rolle spielen“, sagt Messeleiter Ruchty. „In diesen Produkt- und Entwicklungssegmenten sind neben den Flurförderzeuge-Herstellern auch zahlreiche spezialisierte Fachunternehmen engagiert, die ihre Neuheiten vorstellen.“ Die ELOKON GmbH (Halle 10, Stand 10F09) etwa vereint Cloud-basiertes Flottenmanagement und Assistenzsysteme für Gabelstapler auf dem Smartphone und macht sie über eine eigens entwickelte Android App bedienbar. Die Kombination soll nach Herstellerangabe neuartige Anwendungsoptionen ermöglichen. Unter dem Motto „Green Performance“ rückt Linde MH den Fokus des Messeauftritts ganz generell auf die Themen Energie und Nachhaltigkeit. Im Rothauspark zwischen Halle 10 und 9 präsentiert der Hersteller die verfügbaren Energie- und Antriebsarten für optimale Energieeffizienz.
Energiekosten um 30 Prozent reduziert
Hoppecke Batterien GmbH & Co. KG (Halle 10, Stand 10F32) zeigt das neue Hoppecke trak | charger giant HF-Ladegerät. Das All-in-one-Hochfrequenzgerät soll in Verbindung mit einem Elektrolytumwälzungssystem und Funktionen, wie Softladestart und automatischer Zeitverzögerung beim Betrieb mehrerer Ladegeräte die Energiekosten bei den Batterieladeprozessen um bis zu 30 Prozent senken können. Die neuesten Lithium-Ionen-Modelle, Brennstoffzellenfahrzeuge und intelligentes Lademanagement mit smarten Lösungen im Bereich des Energiemanagements zählen zudem zum Ausstellungsspektrum von Still. Auch Toyota MH rückt mit dem Messeauftritt bei den alternativen Antriebstechnologien neben der Lithium-Ionen-Technologie insbesondere die Brennstoffzellentechnologie in den Fokus und erläutert die jüngsten Entwicklungsergebnisse in diesem Bereich. Integrierte Telematik-Hardware und das Flottenmanagementsystem I_Site sollen dabei die Batterielaufzeit optimieren und Energie einsparen. Linde MH stellt überdies weitere Neuentwicklungen bei den Ausstattungsmerkmalen der Stapler vor. In einem eigenen Areal im Außengelände werden mit Mini-Wheel und Joystick innovative Alternativen zum Lenkrad sowie die Abkopplung der Fahrerarbeitsplätze zum Schutz vor Humanschwingungen und diverse Sicherheits- und Assistenzsysteme vorgeführt.
Darüber hinaus zeigen die Anbieter und Hersteller des Teilemarktes ihre jüngsten Innovationen bei den Anbaugeräten. Vielfach ist dabei moderne Sensorik eingebunden. So stellt die Vetter Industrie GmbH (Halle 10, Stand 10A11) mit der SmartFork-Familie innovative Gabelzinken mit integrierter Kamera- und Sensortechnik der neusten Generation in den Mittelpunkt. Die Zusatzausstattung Lizzard ist dabei eine absolute Messeneuheit. Das Gerät soll die zielgenaue Ein- und Auslagerung in Höhen unterstützen. Es ist mit einem grünen Kreuz-Laser und/oder Kamera ausgestattet, wird am Gabelträger eines Staplers eingehängt und unterstützt den Fahrer stressfrei bei der Sicht auf die Ware. CAM attachments (Halle 10, Stand 10A61) bringt eine Klammer für elektronische Geräte zur LogiMAT 2023, bei der Sensoren das Lastgut erkennen und den Klemmdruck auf die Oberfläche entsprechend optimieren. Zudem werden unter anderem eine neue Zellstoffballenklammer für Recycling-Anlagen und ein Doppelpalettengerät für Gabelstapler vorgestellt. Mit einer neuen Version der Gabelträgerwaage iCP mit Weigh in Motion-Technologie ist zudem Ravas Europe BV (Halle 10, Stand 10C75) auf der LogiMAT 2023 vertreten. Sie soll es ermöglichen, schwierig zu verpackende Produkte in Kombination mit Anbaugeräten wie etwa einer Klammer oder einem Rotator auszuwiegen.
„Flankiert von den Exponaten in Halle 6, wo das Ausstellungssegment der Fahrerlosen Transportfahrzeuge und Autonome Mobile Roboter konzentriert ist, bietet die LogiMAT 2023 dem Fachpublikum aus Industrie, Handel und Dienstleistung mit dem Ausstellerangebot in den Hallen 9, 10 und auf dem Außengelände sowie den Fachvorträgen im Rahmenprogramm einen umfassenden Überblick über die jüngsten Geräteentwicklungen und Lösungsperspektiven der internationalen Flurförderzeuge-Branche“, resümiert Messeleiter Ruchty. „Damit ist die LogiMAT auch in diesem Jahr wieder ein Muss für jeden, der sich über die Trends und das aktuelle Geschehen im Bereich der Flurförderzeuge auf dem Laufenden halten will oder entsprechende Investitionen plant.
Quelle: www.logimat-messe.de