Lager- und Logistikbranche in Sachen Automatisierung hin- und hergerissenNur die Hälfte der Lagerlogistikunternehmen beabsichtigt laut einer Umfrage, Automatisierungstechnologien in den nächsten fünf Jahren einzuführen
Weniger als die Hälfte (45,6%) der Führungskräfte in der Lager- und Logistikbranche halten Automatisierung in den nächsten fünf Jahren für notwendig, so eine neue Umfrage von ProGlove. Diese Erkenntnis des Wearable-Tech-Pioniers kommt insbesondere auch deshalb zustande, weil schon fast zwei Drittel der Befragten entweder bereits eine Automatisierung eingeführt haben oder sie derzeit eine Automatisierung durchführen. Dennoch ist das Ergebnis ein zusätzlicher Beleg dafür, dass vollständige Automatisierung kein Allheilmittel für die Herausforderungen der Branche darstellt.
Für diese Studie befragte ProGlove über 1.000 Manager, Direktoren und C-Suite Führungskräfte der Lagerlogistik in den USA, Großbritannien, Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und Skandinavien. Dabei stellte sich heraus, dass derzeit nur etwas mehr als ein Drittel (36,1%) der Teilnehmer Technologien zur Lagerautomatisierung einsetzen. 16,3% haben die Lagerautomatisierung in den letzten zwei Jahren erfolgreich eingeführt, was die Anfänge einer zunehmenden Verbreitung zeigt. Weitere 30% geben an, dass sie derzeit Automatisierungsprojekte durchführen.
Mehr als ein Drittel (36,9%) setzt jedoch derzeit keine Automatisierung ein. Die restlichen 27% erwägen deren Einführung. Demnach kann also keine Rede davon sein, dass Automatisierung den menschlichen Mitarbeiter schon bald vollständig ersetzen wird.
Hindernisse für die Umsetzung
Angesichts der globalen Herausforderungen in der Lieferkette und der Schwierigkeit, offene Stellen zu besetzen, sehen einige in der Automatisierung eine Chance, mit der steigenden Nachfrage Schritt zu halten. Dennoch fürchten viele Führungskräfte Probleme bei der Implementierung der Technologie. Auf die Frage nach den Hindernissen für die Umsetzung in ihren Unternehmen gaben 28,3% der Führungskräfte an, dass ihnen das Know-how für die Durchführung von Projekten fehle. Fast ein Viertel (24,5%) stellte Integrationsschwierigkeiten in ihrer derzeitigen Lagerumgebung fest. Darüber hinaus haben 22% mit internen Widerständen zu kämpfen, 21% gaben an, dass Support und Wartung ein unüberwindbares Problem darstellten, und 22% haben keine Zeit für die Schulung ihrer Mitarbeiter. Schließlich glauben 18%, die Automatisierung sei zu kompliziert, um sie unternehmensweit zu implementieren. Insgesamt gab nur ein Fünftel der Befragten an, dass es keine organisatorischen Hindernisse für die Umsetzung der Automatisierung gäbe.
„Für viele Unternehmen ist die Automatisierung ein notwendiger Schritt zur Produktivitätssteigerung, aber sie ist eben kein Allheilmittel”, so Stefan Lampa, Robotik-Pionier und CEO von ProGlove, “Diese Studie zeigt ernsthafte Hindernisse auf, die viele Führungskräfte davon abhalten, die Technologie einzuführen. In jedem Fall muss sie so implementiert werden, dass sie den spezifischen Bedürfnissen jedes einzelnen Unternehmens gerecht wird, und nicht als Automatisierung um ihrer selbst willen.“
Die Studie verweist zudem auf die Unsicherheit bei der Einführung vollständig autonomer Technologie. 40,6% der Befragten haben noch keinen Versuch unternommen, die Automatisierung einzuführen, während 11,8% ihre Projekte verschoben haben. Tatsächlich sind mehr Führungskräfte von Investitionen in halb- oder teilautomatisierte Systeme (47,4%), KI (48,4%) und in industrielle Wearables (41,9%) überzeugt als von vollständiger Automatisierung (31,6%).
Stefan Lampa weiter: „‘CollaboMation‘ oder ‘collaborative Automatisierung’ ist eine Option, die viele Unternehmen in Betracht ziehen. Für einige Unternehmen ist eine vollständige Automatisierung auf kurze Sicht einfach nicht die richtige Lösung. Stattdessen konzentrieren sie sich auf Technologien, die die Fähigkeiten des menschlichen Mitarbeiters in den Mittelpunkt stellen und diese ergänzen.” Der vollständige Umfragebericht „Das Lager in 5 Jahren“ steht hier zum Herunterladen bereit.
Quelle: www.proglove.com
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