Mit einem Big Bang fit für die Zukunft Upgrade von viadat führt bei HANSA-FLEX zu höherer Produktivität, reduzierten Kommissionierfehlern und individueller Anpassbarkeit
HANSA-FLEX eröffnete im Jahr 2022 anlässlich des 60. Unternehmensgeburtstag neben einer erweiterten Unternehmenszentrale auch ein zusätzliches Logistiklager (Automatisches Palettenlager). Des Weiteren ist auch ein Upgrade auf SAP S/4HANA sowie von viadat 6.2 auf die aktuelle 9er-Version durchgeführt worden. Mit diesen Großprojekten ist der Spezialist für Fluidtechnik jetzt fit für die Anforderungen der Zukunft.
Entstanden ist alles als Ein-Mann-Firma in einer Garage in Achim bei Bremen. Mittlerweile ist HANSA-FLEX der führende Systemanbieter rund um die Fluidtechnik und ein Global Player mit über 4.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Produkte und Dienstleistungen reichen von der einfachen Schlauchleitung für Hydraulik und Pneumatik über Engineering, Aggregatebau, Zylinderinstandsetzung bis hin zur Serienfertigung für die Erstausrüstung.
Ausbau der Unternehmenszentrale
2022 feierte das nach wie vor zu 100 Prozent in Familienhand befindende Unternehmen seinen 60. Geburtstag – und das mit einem wahrhaften „Big Bang“: Im Januar 2022 eröffnete HANSA-FLEX den Neubau. Er umfasst auf einer 18.000 Quadratmeter großen Fläche einen vierteiligen Gebäudekomplex mit Verwaltung, Logistik- und Produktionshalle sowie Hochregallager.
Gleichzeitig führte HANSA-FLEX ein komplettes Update der Software-Landschaft an seinen drei Standorten durch: Das bisherige SAP-System SAP R/3 wurde auf SAP S/4HANA umgestellt. Damit verbunden war auch ein Update des Lagerverwaltungssystems, mit dem Ziel, die Produktivität der Logistikprozesse zu steigern: „Unsere Kunden erwarten, die Ware immer schneller zu erhalten“, erklärt Christine Linz, Leiterin des Zentrallagers. „Zudem wollen wir Kapazitäten für unseren Webshop ausbauen, um einen noch größeren Kundenkreis bedienen zu können.“ Dafür suchte HANSA-FLEX eine Software-Lösung, die sowohl leistungsstark als auch zukunftsfähig und skalierbar ist.
SAP und/oder viadat?
Bis dato setzte HANSA-FLEX im Logistik-Bereich zwei Systeme ein: Die manuellen Lager in Geisenfeld und am „alten“ Standort „Zum Panrepel 44“ in Bremen wurden mit SAP WM verwaltet, das zum Jahre 2027 nicht mehr supportet werden soll. Für das automatische Tablarlager mit 24.500 Stellplätzen am „Panrepel“ sowie für das automatische Behälterlager in Geisenfeld mit 36.000 Stellplätzen war das Lagerverwaltungssystem viadat von viastore im Einsatz – zunächst seit 1993 in der Version 4.0, seit 2006 dann in der Version 6.2.
Mit dem geplanten Umstieg auf SAP S/4HANA stand HANSA-FLEX vor der Wahl, die Verwaltung sämtlicher Lagerbereiche – automatisch und manuell – über SAP bzw. über das EWM-Modul von SAP abzuwickeln, oder aber SAP S/4HANA nur für die übergeordneten Funktionen zu nutzen und die Lagerverwaltung über die viadat-Version 9.1 zu realisieren. „Wir wollten aber auf jeden Fall alle Materialien in unseren verschiedenen Lagern in einem System haben“ erinnert sich Linz. Schließlich fiel die Entscheidung zu Gunsten von viadat 9: „Unsere Mitarbeitenden kennen viadat – auch wenn es mit der neuen Version ein großer Sprung ist, haben sie immer noch einen gewissen Wiedererkennungswert“, so Christine Linz. „Daher war der Lernprozess für sie einfacher als bei dem deutlich komplexeren SAP.“ HANSA-FLEX bewertete viadat 9 im Vergleich zu SAP EWM insgesamt hinsichtlich der Kosten und des Zeitaufwands besser.
Schlauchlängen exakt hinterlegt
Aber auch ganz konkret bei der Funktionalität konnte viadat 9 überzeugen, wie Tobias Seidel, Supply Chain Manager bei HANSA-FLEX, berichtet: „viadat ermöglicht im automatischen Palettenlager unserer Unternehmenszentrale eine Schlaucheinzellängen-Verwaltung.“ Bisher wurde das Schlauchlager von SAP verwaltet, erklärt Seidel. Das System „kannte“ allerdings nur die Gesamtsumme an Schlauchmaterial auf einer Palette. Es hat nicht erfasst, wie viele Meter an Schlauch auf den verschiedenen auf einer Palette eingelagerten Rollen vorhanden waren. „So wurde früher eine Palette ausgelagert und wenn nötig die erforderliche Schlauchlänge von einer Rolle abgeschnitten. Insgesamt war der Zeitaufwand für diesen Prozess sehr hoch.“ viadat 9.1 dagegen speichert die exakt vorhandenen Meter für jede Rolle auf einer Palette. Wird heute zum Beispiel ein Schlauch mit 30 Metern Länge bestellt, weiß das System, ob die gewünschte Länge bereits vorhanden ist und lagert die passende Palette direkt aus. „Damit hat sich allein im Schlauchlager die Pick-Performance deutlich verbessert und die Anzahl an Restbeständen reduziert“, betont Seidel.
Routenzug und automatischer Nachschub
In Geisenfeld steuert viadat nicht nur das automatische Kleinteilelager, sondern auch den Schnelldreherbereich inklusive Routenzug: „Wir lagern die besonders stark nachgefragten Artikel im unteren Bereich der Regale“, erläutert Tobias Seidel. „Aus diesem Bereich entnimmt ein Mitarbeiter mit Hilfe des Routenzugs Verpackungseinheiten direkt aus dem Regal, was besonders schnelle Picks ermöglicht.“ viadat steuert dabei vollautomatisch den Nachschub der Schnelldreher aus den oberen Regalbereichen. Zudem hat viastore hier eine freie Lagerplatzwahl realisiert, wie Markus Ott, Projektmanager von viastore, ergänzt: „Standard ist, dass viadat den Lagerplatz im Regal vorgibt. Bei HANSA-FLEX konnten die Lagermitarbeitenden aber effizienter arbeiten, wenn sie selbst die Möglichkeit haben, den passenden Lagerplatz zu wählen.“
Individualisierte Dialoge
Ein wichtiger Vorteil von viadat 9.1 ist für Tobias Seidel und Christine Linz aber auch generell die Möglichkeit der Individualisierung – hinsichtlich unterschiedlicher User-Gruppen, aber auch für jeden einzelnen Mitarbeitenden bzw. Arbeitsplatz. „Wir haben das System so konfiguriert, dass jeder Nutzer nur die Informationen sieht, die für ihn tatsächlich relevant sind“ erklärt Seidel. So sei zum Beispiel der Kommissionierdialog deutlich transparenter und einfacher aufgebaut, wie Seidel weiter berichtet: „Bei jedem Kommissionierauftrag zeigt das System zusätzlich ein Bild des zu entnehmenden Artikels – damit werden Fehler bei der Kommissionierung erheblich reduziert.“ Zudem lassen sich wichtige Kennzahlen in individuellen Dashboards in grafischer Form visualisieren. „Heute ziehen wir die wichtigsten Kennzahlen täglich aus dem System“, so Christine Linz. „So können wir mit den Dashboards lernen, unsere Materialflüsse und Prozesse besser zu „leben“.“ Auch die Instandhaltung nutzt viadat 9 viel aktiver und kann – auch dank der Visualisierung von viastore – die Anlage deutlich besser tracken und Fehler früher erkennen.
Einfache Anpassung über Konfiguration
Einen weiteren Vorteil von viadat sieht die Leiterin des Zentrallagers auch in der Flexibilität des Systems: „Wir können viele Anpassungen und Änderungen selbst schnell vornehmen – das ist in SAP aufwendiger.“ Über Wizards lassen sich zum Beispiel Funktionen, Schnittstellen oder Picksysteme schnell und einfach konfigurieren. Auch die Anbindung des Lagerverwaltungssystems an das neu eingeführte SAP S/4HANA funktionierte reibungslos – sicherlich auch, da mit prismat ein Softwarehaus mit der SAP-Implementierung beauftragt wurde, das durch eine enge strategische Partnerschaft mit viastore verbunden ist. Tobias Seidel: „Der IDoc-Verkehr – also die zentrale Formatierung des Datenaustauschs in SAP-Systemen – zwischen viadat 9.1 und SAP funktioniert einwandfrei.“
Lessons learned
Insgesamt sind Christine Linz und Tobias Seidel sehr zufrieden mit dem Verlauf des Projekts. Dennoch würden beide heute mehr Manpower in die Projektteams stecken, mehr Mitarbeitende dafür freistellen. „Auch beim Schulungsmanagement hätten wir noch optimieren können und weitere Mitarbeitende länger einweisen“, so Seidel. Ein Thema, dass auch bei viastore präsent ist, wie Markus Ott erzählt: „Auch in anderen Projekten ist der Wunsch an uns herangetragen worden, auch noch nach dem Go-Live einer Anlage Schulungen anzubieten – wir arbeiten aktuell daran, unser Schulungsangebot entsprechend auszubauen.“
Produktivität erfolgreich gesteigert
Inzwischen ist viadat seit über einem Jahr im Einsatz – mit Erfolg: „Wir sind aktuell deutlich schneller bei den Pick-Zeiten im Schlauchbereich durch das Zusammenspiel des automatischen Palettenlagers und viadat9“, beschreibt Seidel die Gewinne bei der Produktivität. Und Christine Linz betont, dass auch die Kommissionierqualität deutlich gesteigert wurde. „Dank der visuellen Darstellung der Artikel im Kommissionierdialog und durch einen weiteren Scan der Artikelnummer ist eine Kommisionierung des falschen Artikels nicht mehr möglich.“ Dank der Skalierbarkeit und des modularen Aufbaus hat HANSA-FLEX mit viadat eine zukunftsfähige Lösung realisiert, die auch neuen Anforderungen in den nächsten Jahren gewachsen ist.
Quelle: www.viastore.com
Schlagwörter: Viastore